Dieter Rübsaamen - Werkgruppen 1957 - 2007
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Dieter Rübsaamen und das Unsichtbare

VON GERHARD CHARLES RUMP

5. September 2007, 00:00 Uhr

Ihn faszinierten schon immer Verschleiß- und Auflösungsprozesse, und die Art und Weise, wie Wiederkehrendes die Weltsicht und Welterkenntnis verändert. Das Gedankengut seiner fiktiven Freien Hochschule für Emotionstechnik (FHE), das sich in seinen Werken niedergeschlagen hat, kreist um die Erfassbarkeit und Verwertbarkeit von Sichtbarem und dessen Bezug zum Unsichtbaren. Dieter Rübsaamen, der im Rahmen der FHE den "emotionalen Urmeter" definierte, alte Bürotechnik zu Altären der Lebenserfassung umfunktionierte und auf aktendeckelfarbenen Bildgründen rechts oben eine freie Ecke ließ, um einem Hoffnungsschimmer die Möglichkeit zu geben, sich zu zeigen, gehört zu den originellsten Bildschöpfern unserer Zeit.

Er ist einer der ersten, der Röntgenaufnahmen zu Bildern verarbeitet hat - das zählt zu seinen Weisen bildlichen Ausdrucks als explizite Alternative zur Wortsprache. Zeige, was Du nicht beschreiben kannst. Das Künstlerforum Bonn stellt gerade Werkgruppen von Dieter Rübsaamen, der in diesem Jahr 70 wird, aus den Jahren 1957 bis 2007 vor. Und, gleich ob ein Gedicht von Friedrich Nietzsche oder Experimente am Kernforschungslabor Cern in Genf der Anlass für seine Schöpfungen sind: Stets geht es ihm um die Visualisierbarkeit von Erkenntnis. Um Kunst eben. gcr

Künstlerforum Bonn, bis 9. Sept.; Katalog 8 Euro

Quelle: www.welt.de/die-welt/article1158185/Dieter_Ruebsaamen_und_das_Unsichtbare.html

     
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